Exoplaneten – beim Nachbarstern und in der Milchstraße

Physik am Samstagmorgen 01.04.2017

Samstag, 1. April 2017 um 09:30 Uhr
im Otto-Hahn-Hörsaal des Instituts (Bibliotheksgebäude)

Programm:

Kurze Begrüßung

Vortrag: Wie sucht man nach Exoplaneten und was kann man heute über sie lernen?
Martin Kürster, Max-Planck-Institut für Astronomie

"Ein erdähnlicher Planet bei unserem Nachbarstern. Sieben erdgroße Planeten bei einem extrem kühlen Zwergstern. Die Mission Kepler. Wie häufig sind Planeten?"
Der Vortrag wird eine Übersicht über die verschiedenen Methoden geben, mit denen derzeit sehr erfolgreich nach Exoplaneten, also Planeten bei anderen Sternen gesucht wird und darüber, was man aus diesen Beobachtungen über die gefundenen Objekte lernen kann. Besonders eingehen wird der Vortrag auf die kürzliche Entdeckung eines möglicherweise erdähnlichen Planeten bei unserem nächsten Nachbarstern Proxima Centauri und auf das außergewöhnliche System mit sieben erdgroßen Planeten um den extrem kühlen Zwergstern TRAPPIST-1.  Außerdem wird die Fülle der Entdeckungen skizziert, die die Satellitenmission Kepler bei entfernteren Sternen in der Milchstraße gemacht hat. Das Ziel dieser astronomischen Beobachtungen ist es herauszufinden, wie häufig Planeten aller Typen in unserer galaktischen Nachbarschaft sind, insbesondere aber erdähnliche Planeten, die im Hinblick auf die Möglichkeiten für die Entstehung von Leben im Universum von besonderem Interesse sind.

Imbiss mit Gelegenheit zur Diskussion

Ende: ca. 11:30 Uhr

Quanten und Felder: Theoretische Physik am MPIK

Physik am Samstagmorgen 28.01.2017

Samstag, 28. Januar 2017 um 09:30 Uhr im Otto-Hahn-Hörsaal des Instituts (Bibliotheksgebäude)

Programm:

Begrüßung: Werner Hofmann

Vorträge:

 

„Sonderbare Quantenmechanik - Eine große Theorie für kleine Teilchen“
Dr. Heiko Bauke, Gruppe „Numerical relativistic quantum dynamics“

Die Quantenmechanik gehört zusammen mit der Relativitätstheorie zu den Grundpfeilern der modernen Physik. Ihre Erforschung hat im Laufe des 20. Jahrhunderts unser Weltbild von Licht und Materie grundlegend geprägt. Viele alltägliche technische Anwendungen wie Mikroelektronik, der Laser, Energiesparlampen oder auch die Magnetresonanztomographie beim Arzt basieren auf Prinzipien der Quantenmechanik. Trotzdem eilt der Quantenmechanik der Ruf einer schwer verstehbaren Theorie voraus. Der Vortrag gibt eine kurze allgemein verständliche Einführung in die Quantenmechanik. Weiter wird dargelegt, warum sich bestimmte physikalische Phänomene nicht im Rahmen der klassischen Physik erklären lassen und es wird skizziert, wie die Quantenmechanik eine geeignete Beschreibung dafür liefert. Verschiedene Quanteneffekte werden mit Hilfe von Computer-Simulationen veranschaulicht.

 

„Ist "Nichts" wirklich nichts? - Das Vakuum in ultrastarken Laserfeldern“
Priv. Doz. Dr. Antonino Di Piazza, Leiter der Gruppe „High-Energy Quantum Electrodynamics“

Seit Jahrtausenden hat die Menschen der Begriff "Vakuum" interessiert. Am Anfang der westlichen Kultur bei den alten Griechen und für viele Jahrhunderte haben Philosophen das Vakuum einfach als "Nichts" beschrieben. Es gab auch einen regelrechten "horror vacui" - die Furcht vor der absoluten Leere. In modernen physikalischen Theorien spielt aber das Vakuum eine sehr wichtige Rolle. Heute sind wir überzeugt, dass das Vakuum nicht "leer" ist, sondern eine komplexe Struktur hat. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass man für ein umfassendes Verständnis des Universums erst das Vakuum verstehen muss. Andererseits sind leistungsstarke Laser eine der größten technologischen Entwicklungen aller Zeiten, die ein tieferes Verständnis der mikroskopischen Welt der Atome und Teilchen ermöglicht haben. Es wird gezeigt, wie man heutige und zukünftige ultra-intensive Laserfelder verwenden kann, um die Eigenschaften der faszinierenden Realität des Vakuums zu verstehen und theoretisch zu beschreiben.

Imbiss

Laborführung: Serverraum mit Linux-Cluster und Reaktionsmikroskope

Ende: ca. 12:00-12:30 Uhr

Dunkle Materie und Schwarze Löcher: Astrophysik am HITS

Physik am Samstagmorgen 12.11.2016

Samstag, 12. November 2016 um 09:30 Uhr
Tagungszentrum Studio Villa Bosch (Schloss-Wolfsbrunnenweg 33)

Programm:

Begrüßung: Werner Hofmann (MPIK)
                     Peter Saueressig (HITS gGmbH)

Vorträge:

„Schwarze Löcher im Universum“
Priv.-Doz. Dr. Christoph Pfrommer, Leiter der Juniorgruppe
High-Energy Astrophysics and Cosmology

Schwarze Löcher gehören zu den rätselhaftesten Objekten in unserem Universum. Aber was wissen wir wirklich über Schwarze Löcher und was ist Science fiction? In diesem Vortrag werden wir uns auf eine Reise zu den Grenzen unseres Wissen begeben und lernen, was die Faszination von Schwarzen Löchern ausmacht. Ich werde die Beobachtungen erklären, welche uns Astrophysiker schlussendlich davon überzeugt haben, dass Schwarze Löcher in der Realität existieren. Darüber hinaus werde ich Theorien vorstellen, welche ihre Entstehung und ihr Wachstum erklären. Aber Schwarze Löcher leben nicht isoliert im Universum, sondern können sogar die Entwicklung von Galaxien und Galaxienhaufen beeinflussen. Indem wir Schwarze Löcher erforschen, versetzen wir uns in die Lage, die Geheimnisse der kosmologischen Strukturentstehung zu verstehen.

Imbiss

„Supercomputer-Simulationen von Galaxien und Dunkler Materie“

Prof. Dr. Volker Springel, Leiter der Gruppe „Theoretical Astrophysics“

Numerische Simulationen haben sich zu einem der wichtigsten Werkzeuge der astrophysikalischen Forschung entwickelt. Die erstaunliche Leistung heutiger Superrechner ermöglicht es, die vergleichsweise einfachen Anfangsbedingungen, die der Urknall hinterlassen hat, direkt mit dem komplexen, entwickelten Zustand des heutigen Universums zu verknüpfen und so das Leben der Galaxien nachzuzeichnen. Die Simulationen ermöglichen es auch, die Rolle der "Dunklen Materie" und "Dunklen Energie" für die kosmische Strukturentstehung zu verstehen, zwei rätselhaften Komponenten, die im heutigen Standardmodell der Kosmologie die Energiedichte des Universums dominieren.

Ende: ca. 12:00 Uhr