Gefangen auf Ewigkeit - vom Elektron und Proton zum kosmischen Antimaterie-Rätsel
Physik am Samstagmorgen 20.02.2016Samstag, 20. Februar 2016 um 09:30 Uhr
im Otto-Hahn-Hörsaal des Instituts (Bibliotheksgebäude)
Programm:
Kurze Begrüßung
Vortrag:
Vom Elektron und Proton zum kosmischen Antimaterie-Rätsel (Prof. Dr. Klaus Blaum, Direktor am MPIK)
Wenige Augenblicke nach dem Urknall entstand Materie und Antimaterie in gleichen Mengen – um sich gegenseitig wieder auszulöschen. Doch ein kleiner Materieüberschuss überlebte und formte das uns heute bekannte Universum aus Sternen, Planeten und Galaxien. Die Ursache dieses kleinen Überschusses gehört zu den größten Rätseln der Physik. Ein präziser Vergleich der Eigenschaften von Materie und Antimaterie könnte zu seiner Lösung beitragen, denn bereits ein winziger Unterschied in der ansonsten so perfekten Spiegelsymmetrie könnte die Erklärung liefern. Zu diesen Eigenschaften zählen die Massen und die magnetischen Eigenschaften der Kernbausteine der Materie, Elektron und Proton, und deren Antiteilchen. Der Vortrag gibt einen Überblick über Präzisionsexperimente mit gespeicherten und gekühlten Ionen in Penning-Fallen und widmet sich den Fragen: "Wie schwer ist ein Antiproton?" und "Warum gibt es so viel Materie und so wenig Antimaterie?" Eingebettet in den Vortrag ist eine Demonstration zum Nachweis von Ionen.
Imbiss mit Gelegenheit zur Diskussion
Laborführung: In Kleingruppen werden Präzisionsexperimente mit gefangenen kalten Ionen besichtigt.
Ende: ca. 12:30 Uhr
Die Galaxie in einem neuen Licht
Physik am Samstagmorgen 05.12.2015Samstag, 5. Dezember 2015 um 09:30 Uhr
im Otto-Hahn-Hörsaal des Instituts (Bibliotheksgebäude)
Programm:
Kurze Begrüßung
Vortrag:
Die Galaxie in einem neuen Licht: Astronomie mit Gammastrahlen (Prof. Dr. Werner Hofmann, Direktor am MPIK)
Eine Vielzahl extremer Strahlungsquellen existiert in unserem Kosmos. Die Beobachtung des Universums im Licht extrem hochenergetischer Gammastrahlen wird u. a. seit einem Jahrzehnt mit dem H.E.S.S.-Teleskopsystem in Namibia betrieben. Das Beobachtungsfenster soll nun mit zwei neuen Observatorien des „Cherenkov Telescope Array“ (CTA) auf der Nord- und Südhalbkugel erweitert werden. Die Energie der Gammaquanten ist 1000 Milliarden mal höher als die der Quanten des sichtbaren Lichts. Sie können nicht mehr durch thermische Prozesse (Strahlung heißer Körper) erklärt werden, sondern erschließen uns das „nichtthermische Universum“. Gammastrahlen erlauben auch nach Dunkler Materie zu suchen oder die Struktur von Raum und Zeit auf kleinsten Skalen abzutasten.
Imbiss mit Gelegenheit zur Diskussion
Laborführung: Nachweissysteme (Spiegel, Kameras) für Tscherenkow-Lichtspuren von Teilchenschauern in der Atmosphäre
Ende: ca. 12 Uhr
Geheimnisvolle Neutrinos
Physik am Samstagmorgen 24.10.2015Samstag, 24. Oktober 2015 um 09:30 Uhr
im Otto-Hahn-Hörsaal des Instituts (Bibliotheksgebäude)
Programm:
Kurze Begrüßung
Vorträge:
Die Welt im Licht von Geisterteilchen (Prof. Dr. Manfred Lindner, Direktor am MPIK)
Neutrinos sind die seltsamsten bekannten Elementarteilchen: Sie wiegen fast nichts, durchdringen problemlos Lichtjahre aus Blei und reagieren (fast) nicht mit anderen Teilchen. Der Vortrag zeigt die Entwicklung der Neutrinophysik auf und erklärt, wie man experimentell einzigartige Einblicke in die verschiedenen Neutrinoquellen wie z. B. die Sonne oder den Urknall erhält.
Die Suche nach sterilen Neutrinos: Der nächste Nobelpreis in der Neutrinophysik? (Dr. Christian Buck, MPIK)
Es werden einige aktuelle und zukünftige Experimente zu Neutrino-Oszillationen im Detail vorgestellt. Schwerpunkt sind Ergebnisse von Neutrino-Experimenten an Kernreaktoren und sich daraus ergebende offene Fragen.
Imbiss mit Gelegenheit zur Diskussion
Laborführung: In Kleingruppen werden Komponenten von Detektorsystemen der Neutrinoforschung besichtigt.
Ende: ca. 12:30 Uhr