„Für ihre herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Atom- und Kernphysik, insbesondere für die Entwicklung eines neuen Kontrollmechanismus von Röntgenquanten“ hat die Justus-Liebig-Universität Gießen PD Dr. Adriana Pálffy-Buß den diesjährigen Röntgenpreis verliehen. Am Vorabend des akademischen Festakts sprach sie im traditionellen Röntgenvortrag zu „Nuclear quantum optics with x-rays". Zuvor folgte die Preisträgerin einer Einladung der Stifterfirmen Pfeiffer Vacuum und Schunk und berichtete auch dort über ihre Forschung.
Nach dem Physikstudium an der Universität Bukarest promovierte Adriana Pálffy-Buß 2006 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Anschließend wechselte sie an das MPI für Kernphysik in die Abteilung von Christoph Keitel, wo sie – unterbrochen von Kurzaufenthalten an der University of Strathclyde in Glasgow – seit 2011 die Gruppe „Nukleare und atomare Quantendynamik“ leitet. 2014 habilitierte sie an der Universität Heidelberg. Adriana Pálffy-Buß hat in einer Reihe von theoretischen Pionierarbeiten neuartige Anwendungen in der Röntgenquantenoptik erschlossen. Ihre Vorhersagen über die Erzielung einer verstärkten Wechselwirkung zwischen Röntgenstrahlung und Atomkernen, der sogenannten starken Kopplung, welche in der Quantenoptik als Grundstein vieler Quanteneffekte bekannt ist, wurde experimentell in nanoskopischen Systemen bestätigt.
Im Andenken an den Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, der von 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war, verleiht die Justus-Liebig-Universität Gießen seit 1960 den renommierten Röntgen-Preis. Pfeiffer Vacuum und die Ludwig-Schunk-Stiftung stiften gemeinsam das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro.
Pressemeldung der Justus-Liebig-Universität Gießen
Neue Kontrollmöglichkeiten mit und für Röntgenlicht, Max-Planck-Jahrbuch 2017