Nach der Begrüßung am Standort durch den Vizekanzler der Universität von Namibia sprachen Werner Hofmann und der derzeitige Direktor von H.E.S.S., Stefan Wagner, über Bau bzw. Erfolge von H.E.S.S. Es folgten Grußworte von Amtsträgern aus Namibia, Deutschland, Frankreich und Südafrika, darunter der deutsche und der französische Botschafter in Namibia, sowie von Renate Schmidt, die mit ihrer Firma die ersten vier Teleskope gebaut und das fünfte fertiggestellt hat. Eine Ansprache des stellvertretenden Premierministers von Namibia rundete den förmlichen Teil der Veranstaltung ab. Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, die Teleskope zu besichtigen und sich bei einem Empfang ungezwungen auszutauschen.
H.E.S.S. ist derzeit das einzige Instrument, das den Südhimmel im hochenergetischen Gammalicht beobachtet, und zugleich das größte und empfindlichste Teleskopsystem seiner Art. Die wissenschaftlichen Erfolge, die rund 250 Artikel in renommierten Zeitschriften und etwa 1000 Hochschulschriften hervorgebracht haben, wurden vielfach gewürdigt, darunter mit dem Descartes-Preis der Europäischen Kommission und dem Rossi-Preis der American Astronomical Society. Während der 20 Betriebsjahre wurden die Teleskope wiederholt auf den neuesten technischen Stand gebracht, insbesondere durch moderne Kameras. Die so gesteigerte Leistungsfähigkeit machte es möglich, die Betriebszeit von H.E.S.S. über den ursprünglich vorgesehenen Zeitraum hinaus zu verlängern.
Der Festakt war Teil eines Internationalen Symposiums zur Hochenergie-Astrophysik vom 16. Bis 18. Oktober 2022, organisiert von der H.E.S.S.-Kollaboration und der Universität von Namibia (UNAM). Prominente internationale, regionale und lokale Forscher trafen sich, um 20 erfolgreiche Jahre der H.E.S.S.-Tätigkeit in Namibia zu feiern und deren zukünftige Bedeutung zu erörtern. Am ersten Tag stand ein Besuch der H.E.S.S.-Teleskope mit einem geführten Rundgang auf dem Programm.
Abschließend stand am darauffolgenden Sonntag H.E.S.S. dem allgemeinen Publikum offen. Zu diesem Tag der offenen Tür erschienen bei strahlendem Wetter (zuvor hatte es immer wieder Regenfälle gegeben) mehr als 500 Interessierte – ein voller Erfolg, der auch die lokale Presse begeisterte! Es gab Vorführungen, Mitmachexperimente, Rundgänge und über 50 Poster-Stationen, wo die Wissenschaftler*innen Rede und Antwort standen. Die UNAM war u.a. mit einem mobilen Planetarium vertreten. Die Aktiven des lokalen Organisationsteams, der H.E.S.S.-Kollaboration und UNAM zeigten sich sehr zufrieden über den sehr guten Besuch, welcher die Erwartungen deutlich übertraf.
H.E.S.S.: High Energy Stereoscopic System (engl.)