H.E.S.S. geht in die Verlängerung

Neue Kamera für das große Teleskop

Das Führungsgremium von H.E.S.S., dem High Energy Stereoscopic System in Namibia, hat beschlossen, den Betrieb der fünf Tscherenkow-Teleskope um mindestens 3 weitere Jahre über 2019 hinaus zu verlängern. Diese Entscheidung fiel mit Blick das junge Feld der Multi-Messenger- und der Multiwellenlängen-Astronomie. So wird H.E.S.S. bis zur Inbetriebnahme des Nachfolge-Observatoriums CTA (Cherenkov Telescope Array) den südlichen Himmel im hochenergetischen Gammalicht als alleiniges Experiment weiterbeobachten und das Verständnis extremer kosmischer Ereignisse voranbringen. In der Verlängerungszeit sollen zeitlich schnell veränderliche Quellen und Gammastrahlenausbrüche in den Fokus der Forschung mit H.E.S.S. rücken. Deshalb erhält das zentrale, große Teleskop eine leistungsfähigere Kamera neuester Bauart. Diese basiert auf der unter Federführung des MPIK für die mittelgroßen Teleskope von CTA entwickelten, voll digitalen Hochgeschwindigkeits-Kamera (FlashCam), deren Prototyp im Herbst 2017 an einem Test-Teleskop sein erstes Licht sah. Aktuell laufen am MPIK umfangreiche Arbeiten an Elektronik und Software zur Anbindung der Kamera an das Trigger- und Datennahmesystem von H.E.S.S, sowie zur mechanischen Integration in das Teleskop.

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Die H.E.S.S.-Teleskope in Namibia. Das große Teleskop mit ca. 600 m2 Spiegelfläche steht in der Mitte zwischen den vier kleineren Teleskopen mit je ca. 100 m2 Spiegelfläche.