Ultrakaltes Modell für Quarkmaterie

Trimere in einem extrem kalten und dünnen Gas könnten etwas über die Entstehung der Materie verraten

Von einem Extrem könnten Physiker etwas über ein anderes lernen. Mit extrem kalten Atomen machen Forscher des Max-Plack-Instituts für Kernphysik Experimente, die auch etwas über die extrem heiße Zeit kurz nach dem Urknall verraten könnten. Sie haben ein sehr kaltes und dünnes Gas aus Lithiumatomen so präpariert, dass diese sich nach drei Sorten unterscheiden lassen. Teilchen der drei Sorten bilden Zustände, die nach dem Wappen einer italienischen Familie borromäisch heißen. Auf ähnliche Weise entstanden Protonen und Neutronen unmittelbar nach dem Urknall und bilden heute die Kernbausteine unserer Materie. Das Modell der kalten Atome bietet nun neue Möglichkeiten, derartige Zustände zu erforschen - nicht zuletzt, weil in diesem System die Wechselwirkungen der Teilchen gezielt beeinflusst werden können. (Physical Review Letters, 101, 203202 (2008))

Presseinformation der Max-Planck-Gesellschaft

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Nur zu dritt sind die Borromäischen Ringe untrennbar. Fehlt einer, fallen auch die beiden übrigen auseinander. Max-Planck-Forscher haben in ultrakalten Gasen nun Verbindungen aus drei Teilchen geschaffen, die sich ganz ähnlich verhalten.