Achim Schwenk Max-Planck-Fellow am MPIK

Starke Wechselwirkung und exotische Kerne

Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft hat Prof. Achim Schwenk von der TU Darmstadt zum Max-Planck-Fellow am MPI für Kernphysik in Heidelberg ernannt. Im Rahmen des Max-Planck-Fellowships leitet er ab 1. September die theoretische Arbeitsgruppe „Starke Wechselwirkung und exotische Kerne“, die eng mit der experimentellen Abteilung von Prof. Klaus Blaum zusammenarbeitet.

Die theoretische Kernphysik befindet sich in einer spannenden Ära mit neuen Entwicklungen in der Theorie der Kernkräfte und deren Auswirkungen auf die Struktur stark wechselwirkender Materie in Kernen und in der Astrophysik. Dies wird auch angetrieben durch neue experimentelle Forschungsanlagen und astrophysikalische Beobachtungen zur Erforschung neutronenreicher Kerne und Materie. Achim Schwenk hat auf diesen Gebieten herausragende Arbeiten geleistet, die neue Impulse setzen für die Beschreibung extrem neutronenreicher Materie im Labor und im Kosmos und für das Verständnis fundamentaler Wechselwirkungen mit Kernen. Dazu zählen erste Berechnungen von exotischen Kernen mit Dreiteilchenkräften und der Vergleich mit Präzisionsexperimenten, z.B. für die Calcium-Isotope, die von Klaus Blaum und der ISOLTRAP-Kollaboration an ISOLDE/CERN untersucht wurden.

Achim Schwenk studierte Physik in Heidelberg und ging dann als Fulbright Fellow an die State University of New York at Stony Book, wo er 2002 bei Gerald Brown promovierte. Er beschäftigt sich mit stark wechselwirkenden Vielteilchensystemen in der Kernphysik und der nuklearen Astrophysik. Seit 2009 ist er W3-Professor an der TU Darmstadt und am ExtreMe Matter Institute EMMI. Davor leitete er die Theoriegruppe am TRIUMF, dem Kanadischen Kern- und Teilchenphysik-Forschungszentrum in Vancouver. Er ist Fellow der American Physical Society und wurde u.a. mit einem ERC Starting Grant, dem ARCHES-Preis des BMBF und dem Zdzislaw-Szymanski-Preis ausgezeichnet.

Das Max-Planck-Fellow-Programm fördert die Zusammenarbeit von heraus-ragenden Hochschullehrerinnen und -lehrern mit Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung zu Max-Planck-Fellows ist auf fünf Jahre befristet und mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden.

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