Gründung des Konsortium für eine Europäische Forschungsinfrastruktur für CTAO

Die Europäische Kommission hat am 7. Januar 2025 das Cherenkov Telescope Array Observatory (CTAO) als Europäisches Forschungsinfrastrukturkonsortium (ERIC) gegründet. Dieser bedeutende Schritt ebnet den Weg für das CTAO, das weltweit größte und leistungsstärkste Observatorium für Gammastrahlen-Astronomie zu werden.

Die Europäische Kommission hat das Cherenkov Telescope Array Observatory (CTAO) als Europäisches Forschungsinfrastruktur-Konsortium (ERIC) gegründet. Dieser Schritt markiert den Beginn des weltweit größten und leistungsstärksten Observatoriums für Gammastrahlen-Astronomie und wird dazu beitragen, zentrale Fragen der Astrophysik zu beantworten.

Das CTAO ERIC wurde mit der Unterstützung von 11 Ländern sowie der europäischen Südsternwarte gegründet. "Wir sind unseren Gründungsmitgliedern und der Europäischen Kommission für das Vertrauen in das CTAO dankbar", freut sich Dr. Stuart McMuldroch, Geschäftsführer des CTAO, über diesen Schritt.

Der ERIC bietet der zentralen Projektorganisation nicht nur einen formellen Rahmen, um die vorhandenen Teleskop-Prototypen zu betreiben, sondern ermöglicht auch den sofortigen Baubeginn des gesamten Arrays mit mehr als 60 Teleskopen an den beiden Standorten in La Palma (Spanien) und der Atacama-Wüste in Chile. "Am CTAO-Nord-Standort, an dem der Prototyp des ersten Large-Sized Telescope (LST-1) in Betrieb genommen wird, sollen in den nächsten zwei Jahren weitere LSTs sowie ein Medium-Sized Telescope (MST) gebaut werden. Gleichzeitig sollen auf dem CTAO-Süd-Standort bis 2026 die ersten Small-Sized Telescopes (SSTs) und MSTs fertig gestellt werden“, erläutert Prof. Jim Hinton, Direktor am Max-Plank-Institutes für Kernphysik (MPIK) in Heidelberg. Dabei sind Wissenschaftler:innen des MPIKs an der Entwicklung der hochempfindlichen Kameras der MST und SMT maßgeblich beteiligt.

„Dank des ERIC wird das Observatorium voraussichtlich bereits 2026 in der Lage sein, erste Konfigurationen des Arrays zu betreiben und somit erste wissenschaftliche Ergebnisse in geifbare Nähe bringen“, fügt Prof. Werner Hofmann vom MPIK, einer der federführenden Initiatoren des Gesamtprojektes, an.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Pressmitteilung von CTAO.

Ein Informationsvideo über CTAO findet sich hier.

Kontakt

Prof. Dr. Jim Hinton
Tel.: +49 6221 516-140

Prof. Dr. Werner Hofmann
Tel.: +49 6221 516-330


Pressekontakt

Dr. Renate Hubele/ PD Dr. Bernold Feuerstein
Tel.: +49 6221 516-651



Um den gesamten CTAO-Energiebereich (20 GeV bis 300 TeV) abzudecken, sind drei Teleskoptypen erforderlich: das Large-Sized Telescope (LST), das Medium-Sized Telescope (MST) und das Small-Sized Telescope (SST). Die einzelnen Teleskope können sich zwar in Größe und Design unterscheiden, aber alle bestehen aus segmentierten Spiegeln, die das Cherenkov-Licht auf eine Hochgeschwindigkeitskamera reflektieren, die es erfasst und in digitale Daten umwandelt. Bildnachweis: Gabriel Pérez Díaz, IAC.

Künstlerische Darstellung des Standorts des CTAO auf der nördlichen Hemisphäre. Die Anlage befindet sich auf dem bestehenden Gelände des Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) Observatorio del Roque de los Muchachos auf der Insel La Palma auf den Kanarischen Inseln (Spanien). In 2.200 Metern Höhe auf einem Plateau unterhalb des Randes eines erloschenen Vulkankraters gelegen, beherbergt der Standort derzeit bereits eine Reihe von Teleskopen, die bei verschiedenen Wellenlängen arbeiten. Bildnachweis: CTAO