Die theoretische Kernphysik befindet sich in einer spannenden Ära mit neuen Entwicklungen in der Theorie der Kernkräfte und ab initio Methoden, sowie deren Auswirkungen auf die Struktur stark wechselwirkender Materie in Kernen und in der Astrophysik. Dies ist auch angetrieben durch neue Forschungsanlagen zur Entdeckung extrem neutronenreicher Kerne und durch astrophysikalische Beobachtungen von Neutronensternen mit LIGO/Virgo und NICER. Außerdem spielt die starke Wechselwirkung in Kernen eine wesentliche Rolle für den direkten Nachweis dunkler Materie.
Achim Schwenk hat auf diesen Gebieten herausragende Arbeiten geleistet, die neue Impulse setzen für die Beschreibung stark wechselwirkender Materie im Labor und im Kosmos und für das Verständnis fundamentaler Wechselwirkungen mit Kernen. Dazu zählen ab initio Rechnungen von exotischen Kernen und der Vergleich mit Präzisionsmessungen an ISOLDE/CERN von Klaus Blaum und den ISOLTRAP und COLLAPS Kollaborationen, sowie eine systematische Beschreibung der Wechselwirkung von dunkle-Materie-Teilchen mit Atomkernen.
Achim Schwenk studierte Physik in Heidelberg und ging dann als Fulbright Fellow an die State University of New York at Stony Book, wo er 2002 bei Gerald Brown promovierte. Er beschäftigt sich mit stark wechselwirkenden Vielteilchensystemen in der Kernphysik und der nuklearen Astrophysik. Seit 2009 ist er W3-Professor an der TU Darmstadt und am ExtreMe Matter Institute EMMI. Davor leitete er die Theoriegruppe am TRIUMF, dem Kanadischen Kern- und Teilchenphysik-Forschungszentrum in Vancouver. Er ist Sprecher des DFG Sonderforschungsbereichs 1245 „Atomkerne: Von fundamentalen Wechselwirkungen zu Struktur und Sternen“, Fellow der American Physical Society und wurde unter anderem mit einem ERC Starting Grant, dem ARCHES-Preis des BMBF und dem Zdzislaw-Szymanski-Preis ausgezeichnet.
Das Max-Planck-Fellow-Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Hochschullehrer*innen mit Wissenschaftler*innen der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung zu Max-Planck-Fellows kann nach fünf Jahren einmalig verlängert werden und ist mit der Leitung einer kleinen Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden.
Gruppe Schwenk an der TU Darmstadt