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Neue Ergebnisse hochpräziser Massenmessungen erlauben Überprüfung moderner Ab-initio-Berechnungen
In einem kürzlich in "Physical Review Letters" veröffentlichten Artikel berichten M. Wang et al. über hochpräzise
Massenmessungen von N=Z−2 und N=Z−1 Kernen der oberen fp-Schale. Das Experiment wurde
an der Heavy Ion Research Facility in Lanzhou (HIRFL)
(China) durchgeführt. Unter Einsatz einer neuartigen Methode der isochronen Massenspektrometrie wurden die Massen von 62Ge,
64As, 66Se und 70Kr erstmals gemessen und die Massen von 58Zn, 61Ga, 63Ge,
65As, 67Se, 71Kr und 75Sr mit verbesserter Genauigkeit erneut bestimmt.
Mithilfe der neuen Massen konnten die Proton-Neutron Restwechselwirkungen (δVpn)
in den N=Z Kernen bestimmt werden. Sie nehmen demzufolge mit zunehmender Masse A ab (zu), für gerade-gerade (ungerade-ungerade)
Kerne jenseits von Z=28. Diese beobachtete Bifurkation von δVpn konnte nicht durch verfügbare
Massenmodelle reproduziert werden.
Ab-initio-Berechnungen, die auch eine chirale Drei-Nukleon Wechselwirkung berücksichtigen, konnten die Bifurkation reproduzieren.
Allerdings fällt δVpn für ungerade-ungerade N=Z Kerne systematisch zu groß aus.
Dies zeigt, dass die hochmodernen Ab-initio-Ansätze noch weiter verbessert werden müssen. Hochpräzise Massen von Kernen entlang
N=Z sind eine wichtige Grundlage für deren strenge Überprüfung.
Weitere Informationen finden Sie im Artikel ... >
Germanium-64 als Wartepunkt-Kern in der Nukleosynthese aufgedeckt
Neue kernphysikalische Daten ermöglichen ein besseres Verständnis für die Eigenschaften von Neutronensternen. Hochpräzise Messungen
von Kernmassen belegen Germanium-64 als Wartepunkt-Kern in der Nukleosynthese durch schnellen Protoneneinfang und bilden die Grundlage
für die Modellierung von Röntgenausbrüchen auf Neutronensternen als Teil von Doppelsternsystemen.
Die Experimente der Storage Ring Nuclear Physics Gruppe
an der Heavy Ion Research Facility in Lanzhou (HIRFL)
(China) sowie die Interpretation der Daten wurden von Forschern aus unserer
Abteilung "Gespeicherte und gekühlte Ionen" am MPIK in Heidelberg und der
ASTRUm Gruppe
am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt im Rahmen einer seit mehr als 10 Jahren erfolgreich laufenden Kooperation unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie im "Nature Physics"-Artikel .
Bitte lesen Sie auch die Pressemeldung des MPIK .