Nachrichten - Archiv 2008
26.11.08: Klaus Blaum Fellow der American Physical Society
Die American Physical Society hat Prof. Dr. Klaus Blaum eine Fellowship verliehen.
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20.11.08: Artikel über hybride Falle veröffentlicht
Der Artikel führt eine neuartige Penningfalle ein: "die hybride Penningfalle". Sie
besteht aus einer Kombination aus zylindrischen Elektroden und Elektroden
nicht-zylindrischer Form wie z. B. toroidal oder hyperbolisch - im Gegensatz zu reinen
zylindrischen Fallen, die nur aus zylindrischen Elektroden bestehen. Die Methode der
Quasi-Greensfunktionen ermöglicht die analytische Herleitung jeder hybriden Penningfalle
und liefert so die analytische Berechnung der gesamten elektrostatischen Eigenschaften.
In einer toroidal hybriden Falle mit einer ferromagnetischen Ringelektrode ist die
magnetische Flasche um mehr als eine Größenordnung erhöht. So kann der kontinuierliche
Stern-Gerlach Effekt für unsere geplante Messung des g-Faktors des Protons erstmals
genutzt werden. Ausführliche analytische Ausdrücke für das Design einer toroidal hybriden
Penningfalle werden präsentiert, die die Entwicklung solcher Fallen für
Hochpräzisionsexperimente vereinfachen.
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14.11.08: Massen sehr neutronenarmer Nuklide mit JYFLTRAP und SHIPTRAP bestimmt
Ein kürzlich in Physical Review C veröffentlichter Artikel berichtet von hochpräzisen Massenmessungen
von sehr neutronenarmen Nukliden unterhalb von Zinn, um deren Einfluss auf die Nukleosynthese
zu erforschen. Die Messdaten wurden im Rahmen gemeinsamer Experimente an den Penningfallen-Anlagen
JYFLTRAP an JYFL/Jyväskylä und SHIPTRAP an der GSI/Darmstadt gewonnen. Insgesamt wurden 21 Nuklide von
Yttrium bis Palladium untersucht, knapp die Hälfte der Massenwerte wurde hierbei erstmals
experimentell bestimmt.
Viele der untersuchten Nuklide spielen eine Rolle bei zwei astrophysikalischen Nukleosyntheseprozessen,
dem rp- und dem vor kurzem entdeckten νp-Prozess. Ihre Einfangraten für Protonen und schließlich die
Häufigkeitsverhältnisse der Nuklide mit gleicher Neutronenzahl werden durch die gemessenen Massedaten beeinflusst. Die Daten
beider Anlagen stimmen innerhalb ihrer Unsicherheit überein und als Endresultate wurden ihre gewichteten Mittel
angegeben. Es konnten typischerweise relative Masseungenauigkeiten von dm/m = 5E-8
erreicht werden, was einer Verringerung um mehr als einen Faktor zehn entspricht. Der Einfluss
der neuen Massenwerte wurde in νp-Prozess Nukleosyntheseberechnungen studiert. Der resultierende
Reaktionsfluss und die Endhäufigkeiten wurden mit den Werten verglichen, die mit den Daten der
Atomic Mass Evaluation AME2003 erhalten wurden. Genauere Informationen im Artikel
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30.09.08: Artikel zu Präzisionsmessungen von 11Li-Momenten
Das neutronenreiche Isotop 11Li besitzt einen außergewöhnlich großen Radius.
Das System besteht aus einem Atomkern umgeben mit zwei leicht gebundenen Neutronen.
Dies entspricht dem Konzept der sogenannten Halo-Kerne. Indem man das Quadrupolmoment
des 11Li Halo-Kerns mit dem Moment des 9Li-Kerns vergleicht, kann man Erkenntnisse über
den Einfluss der Halo-Neutronen auf den Kern gewinnen.
In einem kürzlich in PRL veröffentlichten Artikel berichten R. Neugart et al. über
die Messung des elektrischen Quadrupolmoments und des magnetischen Moments des 11Li
Halo-Kerns mit einer um eine Größenordnung verbesserten Genauigkeit.
Die Messungen wurden an ISOLDE/CERN, Genf mit einer weiterentwickelten experimentellen
Methode durchgeführt, die auf der Kernmagnetresonanztechnik (NMR) basiert.
Es wurde eine Zunahme des 11Li Quadrupolmoments relativ zu dem von 9Li von 8.8(1.5)%
ermittelt. Während moderne Kerntheorien Schwierigkeiten haben, die Ladungsradien und
Quadrupolmomente beider Li-Isotope gleichzeitig zu erklären, gestattet das einfache
Bild des Halo-Kerns, die Relation beider Größen verständlich zu machen.
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28.09.08: Tag der offenen Tür
Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens öffnet das Max-Planck-Institut für Kernphysik am
28. September 2008 von 10 bis 17 Uhr seine Türen für die Öffentlichkeit.
18.08.08: TRIGA-SPEC: Eine neue Anlage für hochpräzise Massen- und Laserspektroskopie-Experimente
an Radionukliden
Am
Forschungsreaktor TRIGA Mainz
entsteht zur Zeit ein Aufbau zur
hochpräzisen Massenmessung und Laserspektroskopie an schweren und
neutronenreichen Nukliden. Jetzt wurde ein Artikel veröffentlicht, der einen
Überblick über den experimentellen Aufbau sowie die physikalische
Zielsetzung von TRIGA-SPEC bietet (J.Ketelaer et al., Nucl. Instr. Meth. A 594 (2008) 162 ).
Am Strahlrohr B des Reaktors ist bereits das
Penningfallen-Massenspektrometer TRIGA-TRAP aufgebaut und wird gerade in
Betrieb genommen. Außerdem entsteht eine kollineare
Laserspektroskopie-Beamline, sowie eine on-line Ionenquelle mit magnetischem
Massenseparator als Ankopplung an den Reaktor.