Die Internationale Neutrino-Konferenz ist die zentrale Veranstaltung dieses Forschungsgebietes zu der sich die aktiven Wissenschaftler der Neutrinophysik und Neutrinoastrophysik aus der ganzen Welt versammeln um die neuesten Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Im Rahmen der Münchner Konferenz "Neutrino 2002", die gemeinsam von der Technischen Universität München und dem Max-Planck-Institut für Physik veranstaltet wird, soll auch die interessierte Öffentlichkeit über die neuesten Entwicklungen auf allgemeinverständlichem Niveau informiert werden.
Im Rahmen der Konferenz laden die Organisatoren zu einer Pressekonferenz. Eine Pressemappe ist verfügbar und es gibt Vorabinformation im Internet. Für weitere Informationen und Presseregistrierung kontaktieren Sie bitte Dr. Michael Altmann, Fax: +49 89 32354 526.
Unter folgendem Link findet sich eine Sammlung von Berichten über diese Konferenz.
Dr. habil. Georg Raffelt, MPI Physik
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Der Eintritt ist frei. Die Dauer des Vortrags beträgt ca. 1 Stunde mit anschliessender Gelegenheit zu Fragen an den Vortragenden.
Das Poster zum Abendvortrag kann hier ausgedruckt werden. Auf Wunsche können auch einzelne Exemplare per Post zugesandt werden.
Neutrinos sind fast masselose, extrem schwach wechselwirkende
Elementarteilchen, die daher eine kaum vorstellbare
Durchdringungsfähigkeit besitzen und somit "schwer zu fassen"
sind. Sie entstehen in der Sonne als Nebenprodukt der dortigen
Energieerzeugungsprozesse, in der Erdkruste durch natürliche
Radioaktivität, in der oberen Erdatmosphäre als
Sekundärprodukte der energiereichen kosmischen Strahlung, die aus
dem Weltraum auf die Erde einströmt, aber auch in Kernkraftwerken
oder an Teilchenbeschleunigern, und wohl auch in den Tiefen des
Weltalls an den dort vermuteten extremen astrophysikalischen
Beschleunigern und in kollabierenden Sternen (Supernovae). Auch im
kosmischen Urknall entstanden Neutrinos, die heute das Universum mit
einer Dichte von rund 330 pro Kubikzentimeter erfüllen und
offenbar einen gewissen Teil der "dunklen Materie" ausmachen.
Das alte Rätsel der "fehlenden Sonnenneutrinos" scheint durch die allerneuesten Messungen endgültig geklärt - tatsächlich oszillieren Neutrinos zwischen verschiedenen Sorten, ein Effekt, der beweist, dass diese Teilchen kleine Massen besitzen, und der nun auch in Laborexperimenten im Detail vermessen werden soll, beispielsweise an Hand eines Neutrinostrahls, den man vom Beschleunigerlabor CERN in Genf zu dem unterirdischen Neutrinolabor im Gran Sasso unweit Roms schicken will. Wenn auch die Eigenschaften der Neutrinos nun besser bekannt sind als noch vor wenigen Jahren, so ist doch noch immer unklar, wie gross denn ihre Masse nun wirklich ist oder ob sie ihre eigenen Antiteilchen darstellen. Es ist zu erwarten, dass Neutrinos als "astrophysikalische Botschafter" Nachrichten von Ereignissen vermitteln, die uns sonst verborgen blieben, gerade weil sie aufgrund ihrer Durchdringungsfähigkeit aus dem Inneren von Sternen, der unmittelbaren Nähe schwarzer Löcher oder sonstiger kosmischer Beschleuniger zu uns gelangen können. In Zukunft dürfte der "Neutrinoastronomie" eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Ursprungs der kosmischen Strahlung, des Mechanismus der Supernovaexplosionen, oder der Natur der kosmischen dunklen Materie zukommen. In aller Welt werden kleinere oder grössere "Neutrinoteleskope" oder "Neutrinoobservatorien" gebaut oder bereits betrieben. |
Populärwissenschaftliche Darstellungen in deutscher Sprache:
Populärwissenschaftliche Darstellungen in englischer Sprache:
Fachliteratur und Resourcen:
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Letzte Veränderung am 7. Mai 2002 | Kommentare zu dieser Seite bitte an raffelt@mppmu.mpg.de |